SV der Züchter Thüringer Kröpfer
 

Zuchtstand der Thüringer Kröpfer - Auszug aus dem Artikel anlässlich der "Rasse des Jahres 2011 im LV Thüringen" von Hendrik Färber

In den Rassefeinheiten sind in den vergangenen Jahren viele Zuchtfortschritte erzielt worden. Jedoch sind farbenschlagsabhängig unterschiedliche Zuchtstände vorzufinden, die bei der Bewertung durch die PR Beachtung finden sollten.

Die Weißen sind unter den Züchtern am weitesten verbreitet und zeigen den höchsten Zuchtstand. Hier sind alle geforderten Kriterien an Figur, Blaswerk und Kappe am durchgängigsten vorhanden. Auf die Federqualität und -straffheit ist vermehrt zu achten. Haarige Federn sollten gestraft werden.

Schwarze haben einen wesentlichen Schritt nach vorn gemacht. Nicht nur zahlenmäßig stärker vertreten, auch in der Qualität werden immer wieder feinste Tiere auf den großen Schauen gezeigt. Auf ein lackreiches Schwarz ist unbedingt Wert zu legen.

Rote und gelbe Thüringer sind wenig verbreitet. Hier ist auch der Zuchtstand sehr uneinheitlich. Viele Züchter haben mit blauem Anflug im Schwung- und Schwanzgefieder der Tiere Probleme. Eine gleichmäßige Farbe sollte vorhanden sein. Auch figürlich und größenmäßig muss hier teilweise noch viel züchterische Arbeitet geleistet werden.

Bei den Blauen mit Binden und den Blaugehämmerten existieren wenige Zuchten und innerhalb der Farbenschläge auch noch zwei unterschiedliche Farbgebungen. Die eine in schönem Taubenblau mit hellem Unterrücken, die andere in einer Art Smoky-Blau, wie es einigen Tümmlerrassen eigen ist. Man toleriert beide, wobei immer die Tiere bevorzugt werden, welche die geforderten Rassemerkmale am besten verkörpern.

Rotfahle und gelbfahle Tiere werden gelegentlich auch auf großen Schauen gezeigt, zählen jedoch zu den absoluten Raritäten, da eigentlich nur 2 Zuchten vorhanden sind. Gleiches gilt für die Rotfahl- und Gelbfahlgehämmerten.

Aktuell gibt es keine Zucht in den einfarbig blaufahlen Farbvarianten.

Gemönchte Thüringer Kröpfer zählen, wie aus dem geschichtlichen Abriss hervorgeht, zu den traditionellen Farbeschlägen. Jedoch gibt es hier auch viele züchterische Herausforderungen. Große Schwierigkeiten bereitet vielen Züchtern das Afterweiß. Dessen Ausdehnung ist wohl genetisch an die Anzahl weißer Handschwingen gekoppelt. So lässt sich feststellen, dass sich das Afterweiß vergrößert, wenn die Zahl weißer Handschwingen steigt. Da aber das Spießen bei weniger als 7 Handschwingen das größere Übel ist, wird Afterweiß (speziell bei Gemönchten in Schwarz und den Blauvarianten) toleriert.

Die Schwarzgemönchten sind derzeit in guter Qualität vorhanden, jedoch ist die Zuchtbasis auch hier sehr klein. Zu Verbessern sind teilweise die Kappen und Standfreiheit. Bei den Täubinnen ist eine noch die aufrechtere Haltung und etwas mehr Größe anzustreben. Auf einen durchgehend besseren Kopfschnitt gilt es ebenso zu achten.

Blaugemönchte mit und ohne Binden sowie Blaugehämmertgemönchte sind nach vielen mageren Jahren immer häufiger in größeren Tierzahlen auf den SV Schauen zu sehen. Wünsche und Vorzüge im Zuchtstand gleichen denen der Schwarzönchten. In der Halslänge könnten manche Tiere noch zulegen.

Die Blaufahlgemönchten Varianten sind nur gelegentlich auf Sonderschauen zu sehen und haben noch Aufholbedarf in Größe Blaswerkvolumen und –form. Auf eine Brustfarbe ohne Ockerton ist größter Wert zu legen.

Bei Rot- und Gelbgemönchten Tieren sind die Ziele in einer sauberen Bauch- und Schenkelfarbe sowie in einer satten Grundfarbe zu sehen. Figur, Größe und Blaswerk sind hier in Ordnung. Der Stand könnte aber etwas freier werden.

Rotfahlgemöncht ist derzeit der zweite Hauptfarbenschlag mit sehr großer Beliebtheit und Verbreitung sowie hohem Zuchtstand. Eine intensive Kropffarbe mit nicht zu starker Rieselung im Oberkropfbereich wird gefordert. Oftmals zeigen in diesem Merkmal gute Tiere dann den Ansatz zur 3. Binde oder eine zu unreine Schildfarbe. Hierfür die züchterische Balance zu finden ist die Herausforderung. Ein zu starker Blauton in der Grundfarbe ist ebenfalls nicht erwünscht.

Dies gilt auch insbesondere für die Gelbfahlgemönchten, bei denen auch teilweise etwas mehr Oberkropfweite und Birnenform im Kropf vorteilhaft wäre.

Rot- und Gelbfahlgehämmertgemönchte stehen den bindigen Varianten in Größe, Proportion, Blaswerk und Kappe nicht nach. Auf eine klare Hämmerungszeichnung wird Wert gelegt.

Bei den 3 Getigerten Farbenschlägen sind eigentlich nur die Schwarzen präsent, aber äußerst selten. Eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Tigerung bei durchgefärbtem Schwanz- und Handschwingengefieder ist angestrebt.